Gemeindebrief Oktober/November
Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Leserinnen und Leser,
Martin Luther kommt in die St. Pauli Kirche. Er hat es nicht einmal weit. Er ist schon lange in der Nähe, im Panoptikum am Spielbudenplatz, als Wachsfigur, täuschend echt. Wer ihn dort sieht, bekommt einen guten Eindruck von seiner Person. Zum Reformationstag zieht er aus dem Panoptikum bei uns in die Kirche ein, zum Lutherjahr, dem 500-jährigen Gedächtnis der Reformation.
Wir verdanken ihm die Protestantische Kirche und die Erkenntnis, dass jeder Christ gleiches Gewicht hat. Alle Christen sollen auf unterschiedliche Art und Weise Verantwortung tragen. Mit kraftvollen Worten hat Luther das so ausgedrückt: „Denn was aus der Taufe gekrochen ist, das kann sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof und Papst geweiht sei, obwohl es nicht einem jeglichen ziemt, solch Amt auszuüben."
Jeder hat in seinem Glauben freien Zugang zu Gott. Das hat erhebliche Konsequenzen für das Leben der Kirche. Daher wird bis heute auf die Beteiligung und die Mitwirkung so großen Wert gelegt, daher gibt es Kirchengemeinderäte, die die Gemeinden leiten und kirchliche Synoden, in denen Ehrenamtliche die Mehrheit haben.
Am 1. Advent dieses Jahres werden die Kirchengemeinderäte in der Nordkirche neu gewählt. Auch in der St. Pauli Kirche wird damit das zentrale Leitungsgremium neu bestimmt. Die Mitglieder tragen die Verantwortung für die Gemeinde. Die Mehrheit haben auch hier gewählte Ehrenamtliche. Deswegen ist die Wahl so wichtig. Deswegen ist Ihre Stimme so wichtig.
Zur Kirchenwahl wird uns Luther in der Kirche über die Schulter schauen und gibt uns mit den Worten Gewicht: Überdies sind wir Priester, das ist noch viel mehr denn König sein.
Eine gesegnete Herbstzeit wünschen Ihnen
Ihre St. Pauli Pastoren
Martin Paulekun und Sieghard Wilm
> Gemeindebrief als pdf